Als Mediziner führt man zwangsläufig irgendwann ein Doppelleben. Da gibt es zum Einen das Leben als Arzt, als Symbol des Halbgottes in Weiß, gesandt um den Geist und Körper der Menschen zu heilen, voller Wissen und Weisheit mit gesalbten Händen. Und es gibt auch den Teil, der nach Beginn des Feierabends zum Vorschein kommt – wenn der Kittel an den Nagel gehangen wird, die weiße Weste abgelegt und der Staub des Tages abgeklopft, die Blutflecken und anderen Körperflüssigkeiten als Überbleibsel der vergangenen Stunden abgewaschen und die Hände in Reinheit des Desinfektionsmittels getaucht werden. Wohl war, es entscheidet jeder selbst wie viel Arbeit des Tages er mit nach Hause nimmt und in dem ein oder anderen Gedanken oder Traum überarbeitet.