Ich packe meinen Koffer…

…und nehme mit… Wenn man sich als Patient geplant oder auch ungeplant auf den Weg in das Krankenhaus macht, dann sollten bestimmte Dinge dabei nicht fehlen: Kleidung, Zahnbürste, Duschbad, Deodorant, o. Ä. Auch eine gewisse Menge Bargeld sollte man immer dabei haben – und sei es auch nur für die Telefon- oder Fernsehkarte. Erst kürzlich tauchte jedoch ein älterer Herr mit einer etwas größeren Menge Bargeld auf – genauer gesagt 50 Tausend Euro! Vermutlich hatte er das Vertrauen in die Banken verloren und dachte der sicherste Ort der Welt sei ein Krankenhaus.

Die rosarote Brille

Kennt Ihr das Gefühl? Wenn alles frisch und neu ist? So ganz unbeschwert? Wenn dieses Kribbeln im Bauch ist und die Zeit wie im Flug vergeht? Ich rede dabei nicht von dem Verliebtsein, sondern von der Anfangszeit einer neuen Arbeitsstelle. Ganz wie in einer Beziehung – früher oder später ist die Luft raus, der Schleier der Illusionen lüftet sich und gibt die Sicht auf die ungeschönte Realität frei. Man beginnt die Fehler nicht mehr als charmante Eigenarten zu sehen, sondern ist genervt und gereizt weil plötzlich alles sehr kompliziert ist. Auch an diesem Punkt im Job ist es wichtig, sich jeden Tag ganz bewusst für eine Fortsetzung der Arbeitsbeziehung zu entscheiden. Oder eben auch nicht, sondern den Tapetenwechsel vorzuziehen. Denn anders als in einer Ehe gilt nicht das Prinzip: „In guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod uns scheidet.“ Auch ist eine gewisse Polygamie im Job längst nicht so verpönt, sondern zeugt eher von Flexibilität und Ehrgeiz. Warum also mit dem eigenen Schicksal hadern anstatt es in die Hand zu nehmen? Nur weil man nicht weiß, was man an dem Neuen hat? Beim Alten wissen wir wenigstens woran wir sind. Aber wer nicht gewagt, der nicht gewinnt.

Generation (WH)Y

Die Generation Y – gemäß meiner Definition aus dem Englischen „why“ = „warum“ abgeleitet – ist die neue Generation an Jungmedizinern, die sich nicht mehr brav in vergangene Traditionen von unbezahlten Überstunden, Hierarchiedenken und Selbst(auf)opferung einreiht, sondern Vorgegebenes hinterfragt nach dem „Warum“. Mitunter münden auch neue Ideen und Wege in einem „Why not = warum nicht?“. Auch ich selbst beginne vorbeschriebene Prozesse zu hinterfragen und dagegen im Rahmen der gesetzlichen und persönlichen Möglichkeiten vorzugehen. So bereitet es aktuell eine Freude aus entsprechenden Betriebsvereinbarungen zu Bereitschaftsdiensten mit Unterstützung des Betriebsrates den größt möglichen Vorteil zum Selbstschutz der eigenen Gesundheit zu ziehen – ganz getreu dem Motto „Selbstschutz geht vor Fremdschutz“. Diese Weisheit habe ich während meines ersten Pflegepraktikum vermittelt bekommen und als zentralen Bestandteil meiner beruflichen Laufbahn versucht zu integrieren. Es kommt langsam Bewegung auch in die Medizinerwelt.

Traumlos

„Kein Traum eruierbar“ – diese Bemerkung habe ich heute in einem Bericht aus dem Notfallzentrum gelesen. Welches medizinisch relevante Detail wollte der Kollege in diesem Fall mitteilen? Schaut man sich den Kommentar genau an, dann heißt es soviel wie: „Wir konnten nicht feststellen, dass der Patient geträumt hat.“ Welch trauriges Schicksal! Tatsächlich meinte der betreffende Kollege wohl, dass kein Trauma – also Unfall von dem Patienten angegeben wurde.

Heteroanamnese

Ah die gute alte „Heteroanamnese“ – funktioniert der Wortherkunft nach nur beim anderen Geschlecht. Logisch! So sehen Frauen nun mal die Männer aus einem ganz anderen Blickwinkel als Vertreter des gleichen Geschlechts und umgekehrt. Nur so fallen vermutlich die kleinen pikanten Details eher dem Gegenüber ins Auge. Fragt sich nur ob in unserer modernen Gesellschaft bald auch Platz für die „Homoanamnese“ sein wird…

Happy Noro Year

Gesundes neues Jahr! Diese scheinbar lapidare Floskel bekommt im Zuge des Jahreswechsels eine ganz besondere Bedeutung, wenn man sich mit einer Epidemie an Norovirus-Infektionen auf Station herum schlägt. Umso mehr wenn man am Silvesterabend selbst davon betroffen ist und anstelle von Sekt und Knabbereien mit Magen-Darm-Tee und Zwieback in Gesellschaft anderer Feiernder das neue Jahr Willkommen heißt. Ein mulmiges Gefühl in der Magengegend beschleicht einen, wenn rings herum sich Kollegen plötzlich auf das stille Örtchen zurückziehen oder die Patienten reihum plötzlich Übelkeit, Erbrechen und Durchfall beklagen. Dann hilft nix anderes als die Arschbacken zusammenkneifen und allen einen „guten Rutsch“ zu wünschen. Ihr fandet das alte Jahr zum Kotzen? Vielleicht läuft es ja dann im neuen Jahr etwas besser.

Gründe gegen das Medizinstudium

Du möchtest UNBEDINGT Arzt/Ärztin werden? Bitteschön! Aber sag hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Aber falls dich die folgenden Aspekte begeistern, dann bist du in der Welt der Medizin wohl genau richtig.

Folgende Gründe gegen das Medizinstudium:

  1. Du hasst es abgrundtief Dinge auswendig zu lernen.
  2. Du schläfst gerne aus.
  3. Du möchtest später einmal viel Zeit mit deiner Familie verbringen.
  4. Du verträgst keinen Kaffee.
  5. Du wurdest antiautoritär erzogen.

Falls Du mehrere Fragen mit JA beantwortet hast, solltest du deine Entscheidung vielleicht noch einmal überdenken…

Ein Hauch von Weihnachten…

Weihnachten im Krankenhaus – da denken viele vermutlich an Ruhe und Besinnlichkeit. Doch hiervon ist leider häufig FEHLANZEIGE! So bleibt oft zwischen der Krankenversorgung nur wenig Zeit, für einen Augenblick die Arbeit ruhen zu lassen und sich auf den Geist der Weihnacht zu besinnen. So hat alleine ein halbes Gläschen Sekt im Kreis der Kollegen fast schon etwas Familiäres und Besinnliches… Und hier und da lässt auch der ein oder andere Patient eine kleine Aufmerksamkeit zukommen. Vielen Dank dafür und FROHE WEIHNACHTEN ALLEN DA DRAUßEN!